Personalisierung durch Interaktives Design

Individuelle Einblicke in Forschungsdaten gewinnen

Für einen Spektrum-Online-Artikel hat KielSCN-Designer Björn Döge eine interaktive Visualisierung entwickelt. Diese zeigt die Prävalenz von Depressionen in Europa. Prävalenz bezeichnet die gesamte Anzahl der Krankheitsfälle im betrachteten Teil der Bevölkerung zu einem Zeitpunkt oder während eines bestimmten Zeitraums. Die Nutzerinnen und Nutzer der Grafik können den Datensatz nach ihren individuellen Interessen filtern. So gibt es beispielweise Filtermöglichkeiten nach Alter, Geschlecht oder Land. Je nach Filter ändert sich zudem die ausgespielte Hintergrundgrafik. Diese personalisierten Einblicke helfen dabei, das Thema Depression tiefer zu entdecken.

Umsetzung des Projektes

Alle in der Grafik umgesetzten Angaben beruhen auf den Daten des European Health Interview Survey (EHIS), einer Gesundheitsumfrage in allen EU-Mitgliedsstaaten sowie einigen anderen europäischen Ländern im Jahr 2019. Die Befragten gaben darin an, ob sie in den vergangenen 12 Monaten an einer Depression gelitten oder verschiedene Symptome der Krankheit bei sich beobachtet hatten. Neben der Möglichkeit zur Personalisierung der ausgespielten Daten, zeichnet sich die Depressionsgrafik durch ein Bildmotiv im Hintergrund aus, das Björn Döge mit Hilfe des KI-Bildgenerators Midjourney erstellt hat. Dieses ändert sich entsprechend der ausgewählten Filter.

Grad der Interaktion bei verschiedenen Versionen der Visualisierung

Um Auswirkungen auf die Interaktion der Nutzerinnen und Nutzer zu analysieren haben wir verschiedene Versionen der Visualisierung getestet. So bekamen die Spektrum-Leserinnen und Leser zufällig unterschiedliche Hintergründe ausgespielt. Bei einigen Personen fehlte die Hintergrundgrafik komplett, einige erhielten statische Hintergründe, andere die dynamische Variante. Außerdem hat das Team die Visualisierung als Observable Notebook implementiert, um Transparenz und Möglichkeiten zur Beteiligung zu bieten. Aktuell läuft die Datenauswertung, um die Wirksamkeit der verschiedenen Visualisierungsstrategien zu bewerten.

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Ziele des Projektes

Das Projekt fördert die Auseinandersetzung mit dem Thema Depression durch personalisierte Visualisierungen. Geleichzeitig untersucht es, wie sich unterschiedliche Visualisierungsstrategien auf den Wissenserwerb und die Interaktionsdauer der Nutzerinnen und Nutzer auswirken. So bietet diese interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen dem KielSCN und Spektrum der Wissenschaft wertvolle Einblicke in die visuelle Wissenschaftskommunikation und verbessert die Effektivität von Public Health Messaging.

Die Visualisierung wurde innerhalb eines Interviews mit dem Titel „Depression. Der lange Schatten der Gesellschaft“ veröffentlicht. Hier geht es direkt zum Online-Artikel bei Spektrum der Wissenschaft.

Mehr über die Studie und die Entwicklung der Visualisierung erfahren Sie auch im IPN-Journal Nr. 11 ab Seite 24.

Weitere Beiträge zum Thema auf unserer Webseite

  • Spektrum Live-Veranstaltung am 26. April in Kiel

    Gemeinsam mit Spektrum der Wissenschaft lädt das Kiel Science Communication Network (KielSCN) alle Interessierten am 26. April ab 16 Uhr herzlich ein, die Welt der Wissenschaftskommunikation zu erkunden. Los geht es mit einem kurzen Einführungsvortrag. Anschließend haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer die Wahl aus drei Workshops.

  • Eindrücke von der Museumsnacht Kiel

    Bei der Museumsnacht am Freitag, 30. August, war das KielSCN in der Medizin- und Pharmaziehistorischen Sammlung der Kieler Universität zu Gast. Von 19 bis 24 Uhr erhielten alle Interessierten hier Einblicke in die Zusammenarbeit mit dem Praxispartner Spektrum der Wissenschaft und schufen mit Hilfe von KI selbst kreative Bilder.